Fluchthelfer begleiten die Kinder, manche von ihnen erst fünf Jahre alt, auf dem langen Weg durch Eis, Schnee, Kälte und Hunger, von Lhasa über den Himalaya nach Nepal und weiter bis ins Exil nach Indien. Ursache für diese Fluchtbewegung über den Himalaya ist der drohende Verlust der eigenen Identität. Erst im Exil ist es den Kindern möglich, in ihrer Kultur, mit ihrer Sprache und ihrer Religion aufzuwachsen. Kinderdörfer in Nordindien fangen die Fluchtkinder aus Tibet auf und ermöglichen ihnen die Schulausbildung. Der Dalai Lama, selbst seit 1959 im Exil, rief hierfür ein Schulsystem ins Leben, das moderne Lerninhalte vermittelt und gleichzeitig die tibetische Sprache und Kultur lebendig erhält. Mehrmals besuchte Udo Jürgens Indien, übernahm Patenschaften für Kinder, die besonders schwer von der Flucht betroffen waren. 2011 begann, mit Unterstützung der Udo Jürgens Stiftung, ein Schul- und Heimbau in Mussoorie, Charlimount. Das Kinderheim mit angrenzender Schule ist bis heute Heimat und Bildungsstätte für etwa 200 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren.